Airamannos Text-Paintings
"Hier offenbaren sich dem Betrachter
 Parallelen zwischen Spielarten der traditionellen arabischen und 
islamischen Kalligraphie und den mehr oder weniger "gleichzeitig" 
entstehenden aktionistischen Manifestationen des Action Painting und des
 gestisch-spontanistischen abstrakten Expressionismus im Werk des 
Künstlers.
Die Würde, Schönheit und Poesie des inhaltlichen Kerns 
verfestigt sich in der individualistisch spontanen „Handschrift“ des 
Künstlers. Dieses intensive Erinnern und Verinnerlichen beim vielfachen 
„Auf- und Abschreiben“ von merkenswerten Sätzen und Textpassagen aus der
 Literatur – aber auch von Sätzen aus eigener Feder – erschöpft sich 
jedoch nicht bloß in buchstabierender Notierung von Information, sondern
 diese ineinander verwobenen Buchstaben- und Wortkörper lassen eine 
eigene, der rein inhaltlichen Information der Wörter und Sätze 
übergeordnete formale Ästhetik entstehen, die mehr als die bloße 
Aneinanderreihung von Buchstaben und Wörtern darstellt und die der 
diesen Textpassagen innewohnenden Poesie eine Entsprechung schenkt. Die 
vordergründige, materialistisch pragmatische Kategorie „Lesbarkeit“ ist 
nicht der höchste Wert und verliert in gleichem Maße an Notwendigkeit, 
wie eine Lust am meditierenden und sozusagen interesselosen, 
wohlgefälligen Schauen der Formen und Farben entsteht."
(Bernard Gollas)